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Anhang:

Konstitutionstheoretische Analysen des Rechts in der modernen kapitalistischen Gesellschaft finden sich bei:
Tuschling, Bernhard 1976: Rechtsform und Produktionsverhältnisse. Frankf. M.
Krölls, Albert 1988: Das Grundgesetz als Verfassung des staatlich organisierten Kapitalismus. Wiesbaden (veränderte Neuauflage 1994)
Preuss, Ulrich K. 1979: Die Internalisierung des Subjekts. Zur Kritik der Funktionsweise des subjektiven Rechts. Frankf. M.
Negt, Oskar 1988: Modernisierung im Zeichen des Drachen - China und der europäische Mythos der Moderne. Frankf.M. 508ff.
Maihofer, Andrea 1992: Das Recht bei Marx. Baden- Baden

Das Verhältnis der staatlichen Politik zur kapitalistischen Ökonomie, die Selbständigkeit des Staates und die an sie anknüpfenden Mystifikationen behandeln:
Huisken, Freerk; Flatow, Sybille von 1973: Zum Problem der Ableitung des bürgerlichen Staates. In: Prokla Bd. 7
Blanke, Bernhard; Jürgens, Ulrich; Kastendiek, Hans 1975: Kritik der politischen Wissenschaft. Frankf. M.
Holloway, John 1993: Reform des Staates: Globales Kapital und nationaler Staat. In: Prokla 23. Jg., H. 90. Münster
Wood, Ellen Meiksins 1982: Die Trennung von Ökonomie und Politik. In: Das Argument H.131,24. Jg.
Evers, Tilman 1977: Bürgerliche Herrschaft in der Dritten Welt. Köln, S. 50ff.
Sauer, Dieter 1978: Staat und Staatsapparat. Frankf. M.
Krätke, Michael 1998: Wie politisch ist Marx’ Politische Ökonomie. In: Z - Zeitschrift Marxistische Erneuerung, H. 34, 9. Jg.
Wirth, Margaret 1973: Zur Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus. In: Prokla Bd. 8/9
Demirovic, Alex 1988: Die Demokratietheorie von Marx. In: Das Argument Bd. 172, 30. Jg.
Lichtblau, Klaus 1978: Theorie der bürgerlichen Gesellschaft. Gießen
Bourdieu, Pierre 1991: Die politische Repräsentation. In: Berliner Journal für Soziologie. H. 4
Creydt, Meinhard 1989: Die (Selbst-)Absorption der kritischen Öffentlichkeit. In: Dieter Hirschfeld, Bernhard Debatin (Hg.): Antinomien der Öffentlichkeit. Hamburg
Modugno, Enzo 1975; Arbeiterautonomie und Partei. In: Claudio Pozzoli (Hg.): Arbeiterbewegung und Geschichte. Bd. 3

Konstitutionstheoretische Analysen von Subjektivität und Kultur in der modernen kapitalistischen Gesellschaft finden sich bei:
Ottomeyer, Klaus 1991: Gesellschaftstheorien in der Sozialisationsforschung. In: D. Ulich (Hg.): Handbuch der Sozialisationsforschung. Weinheim
Ottomeyer, Klaus 1977: Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Soziales Verhalten im Kapitalismus. Reinbek
Prodoehl, Hans Gerd 1983: Theorie des Alltags. Berlin
Schubert, Volker 1983: Identität, individuelle Reproduktion und Bildung. Gießen
Creydt, Meinhard 2000: Theorie gesellschaftlicher Müdigkeit. Frankf. M., S. 263-382
Auernheimer, Georg: Zirkulationsqualifikationen - Über Lohnarbeit, Mündigkeit und die Aufgabe bürgerlicher Pädagogik. In: päd. extra 8/1977
Wimmer, Michael 1979: Identitätskonzeptionen in Therapieansätzen der Humanistischen Psychologie. In: Nagel, Herbert; Seiffert, Monika (Hg.): Inflation der Therapieformen. Reinbek bei Hamburg

Konstitutionstheoretische Analysen der Kunst in der modernen kapitalistischen Gesellschaft finden sich bei:
Enzensberger, Christian 1981: Literatur und Interesse. Frankf. M.
Brix, Lothar 1982: Kunst in der bürgerlichen Gesellschaft. St. Michael (Österreich) 1982.
Assling, Reinhard 1981: Werthers Leiden. Marburg (Diss.)
Creydt, Meinhard 1993: Ästhetisierung und Ideologie. In: H. Ganssmann (Hg.): Produktion Klassentheorie. Hamburg
Schramm, Ulf 1982: Zum Verhältnis von Literatur, Gesellschaftsstruktur und Geschichte am Beispiel der Interpretation von Lessings Minna Barnhelm und Ibsens Nora. In: Leviathan Jg. 10, H. 1
Boschert, Bernhard; Schramm, Ulf 1987: Vom autonomen Subjekt und der autonomen Kunst. In: Leviathan H. 2

Gesamtdarstellungen des Verhältnis zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Sphären und Vorschläge zur Bestimmung ihrer Aufbauordnung finden sich bei

Ewers, Hans-Heino 1978: Die schöne Individualität. Zur Genesis des bürgerlichen Kunstideals. Stuttgart 1978,. S. 194-285
Herkommer, Sebastian 1985: Einführung Ideologie. Hamburg
Prodoehl, Hans Gerd 1983: Theorie des Alltags. Berlin
Marxistische Gruppe 1981: Die Psychologie des bürgerlichen Individuums. München. (Entgegen seiner Überschrift lässt sich dieser Band nicht auf eine Abarbeitung an der Psychologie ein, ist aber als Konzeptualisierung der gesellschaftlichen Aufbauordnung lesenswert auch für diejenigen, die Vorbehalte gegenüber dem politischen Standpunkt seiner Verfasser haben.)

Richtigstellung

Hanno Pahl schreibt im ersten Absatz seines Artikels ‚Kapitalistische Ökonomie und moderne Gesellschaft’ in ‚phase 2′ 25/2007: “Meinhard Creydt hat mit Blick auf an Marx anschließende gesellschaftstheoretische Positionen geltend gemacht, dass kapitalismuskritisches Denken für die Analyse nicht unmittelbar ökonomischer Sphären entweder nur Restriktionen formulieren konnte oder als unmittelbar per Analogie das Wesen der nichtökonomischen Sphären behauptend der Lächerlichkeit anheimfiel. Diesen Vorwurf bezieht Creydt explizit nicht allein auf die kausalistische Basis-Überbau-Mechanik der Marxistisch-Leninistischen Orthodoxien, sondern auch auf den westlichen Marxismus: Der Formtheorie, so heißt es weiter, wohne eine spontane Tendenz zur Hermetisierung, zur Geschlossenheit inne.”

Nicht nachvollziehen kann ich, warum Hanno Pahl ausgerechnet meinen Artikel zum Adornismus für die von ihm referierte, von vielen soziologischen Mainstreamdenkern vertretene Position anführt. Eben dies in der Gesellschaftstheorie hegemoniale differenzierungstheoretische Denken ist Gegenstand meiner Kritik in diversen Veröffentlichungen seit meinen Artikel zum Konstrukt ‚Funktionale Differenzierung’ (in: Kommune 12/1996) und zu M. Webers pluralistischer Interdependenztheorie in seiner ‚Protestantischen Ethik’ (Das Argument H. 222, 1997 - vgl. hier). Ebenso wenig wie meine Kritik am Adornismus eine verwerfende Kritik an Adorno beinhaltet, ebenso wenig beinhaltet eine Kritik an Gefahren des Formdenkens dessen einfache oder pauschale Negation. Im Gegenteil! Pahl übergeht, dass meine Unterscheidung zwischen einer spontanen Tendenz [1] des Formdenkens zum Hermetizismus (politisch vertreten von so verschiedenen Formationen wie der Marxistischen Gruppe und heute der Zeitschrift ‚Gegenstandpunkt’ bis zu Robert Kurz und seinen Freunden) keine Absage an das Formdenken darstellt, sondern vielmehr gerade die Aufforderung, im Interesse und um Willen des Formdenkens dieses von einer es um seine Pointe bringenden, naiv-unmittelbaren, weil nicht durch die Beziehung zu ihrem Gegensatz aufgeklärten [2] Rede von ‚Form’ zu unterscheiden. Die Aussage meines (von Pahl sinnfremd vorgestellten) Adornismus-Artikels und die in meiner ‚Theorie gesellschaftlicher Müdigkeit’ ausführlicher entfaltete Intervention beinhalten, das Formdenken auf seine Widerlager zu beziehen: das Denken des Doppelcharakters der kapitalistischen Gesellschaft und die Analyse der jeweiligen konkreten historischen Situation. Erst damit wird die Hypostasierung einer der Seiten dieses Dreiecks (‚Alles Form’ oder ‚Alles Kampf’ oder ‚Alles historische Empirie’) überwindbar (vgl. Creydt 2000, 216-246).

[1] Diese Tendenz ist Teilmenge einer übergreifenden Problematik, auf die Althusser hinweist. Es kommt darauf an, “die ungeheure Marxsche Arbeit der Kritik und ‚Verarbeitung’ lebendig zu erhalten”, so dass die Ergebnisse nicht zu “toten Evidenzen, wie Maschinen ohne Arbeiter”, werden. “Die marxistische Theorie kann sich der Geschichte gegenüber verspäten und sich selbst gegenüber verspäten, wenn sie jemals glaubt, angekommen zu sein” (Louis Althusser: Ideologie und ideologische Staatsapparate. Hamburg 76f.).

[2] Vgl. Dieter Wandschneider 1987: Die dialektische Notwendigkeit des Negativen und ihre ethische Relevanz. In: Hegel-Jahrbuch 1987