Okt
05

C. Iber verwendet Gedanken und Formulierungen aus meinem Buch „Theorie gesellschaftlicher Müdigkeit“ (Frankf. M. 2000, Campus Vlg.) ohne Zitatangaben. Die nachfolgend genannten Passagen finden sich in Ibers Band „Grundzüge der Marx’schen Kapitalismustheorie“ (Berlin 2005, Parerga Vlg.) bereits auf S. 16-18 im ersten Kapitel („Exposition einer neuen Kapitallektüre. 1. Motive und Intention“).
(Ein Einzelfall ist diese Vorgehensweise nicht. Plagiate wurden C. Iber bereits bei seiner Habilitationsschrift vorgeworfen - in Bezug auf die Schelling-Bücher von Michaela Boenke und Birgit Sandkaulen.)

1)
Creydt 2000, S. 255:
„Kapitalismuskritik ist keine Kapitalistenkritik.“

Iber 2005, S. 18:
„Kapitalismuskritik ist keine Kapitalistenkritik.“

2)
Creydt 2000, 248:
„Seine Frage lautet nicht: Wie hoch ist der Wert der Ware, sondern: Warum hat ein Produkt überhaupt einen Wert – und was heißt es für das Gut, Träger von Wert zu sein und auf Mehrwert hin produziert oder traktiert zu werden? Und was heißt es für Menschen, in einer Gesellschaft zu leben, in der der abstrakte Reichtum herrscht?“

Iber 2005, S. 16:
„Seine Frage lautet nicht: Wie hoch ist der Wert eines Produkts, sondern: Was heißt es, dass ein Produkt Wert hat und auf Mehrwert hin produziert wird. Was heißt es für die arbeitenden Menschen, in einer Gesellschaft zu leben, in der abstrakter Wertreichtum herrscht…“

3)
Creydt 2000, 248:
„Das Thema dieser Kapitalismustheorie ist nicht die pragmatische Frage, wie die erscheinenden immanenten Interessen und Zwecke der Akteure in der kapitalistischen Ökonomie besser zu bedienen sind. Vielmehr werden die gesellschaftliche Konstitution der Formen, in denen sich der gesellschaftliche Reichtum entfaltet, und die Verkehrungen in den Strukturen der Vergesellschaftung analysiert.“

Iber 2005, 16:
„Radikal-negativistisch ist diese Kritik, insofern seine Kapitalismustheorie nicht die pragmatisch-utilitaristische Frage zum Thema hat, wie die Interessen und Zwecke der Akteure in der kapitalistischen Ökonomie besser zu bedienen sind. Vielmehr werden die gesellschaftlichen Verhältnisse erörtert, in denen der gesellschaftliche Reichtum produziert und verwaltet wird …“

4)
Creydt 2000, 171:
„Die Alternative ist zu überwinden, nach der die bestehende Industrie unter anderen politischen Hoheitsverhältnissen und Vorzeichen fortgesetzt werden oder aus ‚der’ Industrie ausgestiegen werden soll.“

Iber 2005, 17f.:
„Marx will die Alternative überwinden, entweder unter anderen politischen Vorzeichen die durch das Kapital geschaffene industrielle gesellschaftliche Produktion fortzusetzen oder aus einer durch Wissenschaft und Technologie geprägten Produktion ganz auszusteigen.“